Muni Difficulty Scale – Ein Tool um die Schwierigkeit von Trails zu erfassen.

In der 2015er Version des IUF Rulebooks heißt es: „Downhill and Cross Country courses must be rated in advance by two people using the appropriate IUF Muni Difficulty Scale (see the IUF publication and online calculator). Ratings and their underlying data must be published at least seven days prior to the event.“ Downhill und Cross Country Strecken sollen also im Voraus gemäß einer Scala in ihrer Schwierigkeit eingestuft werden. Diese Scala ist die Muni Difficulty Scale.

Was ist die Muni Difficulty Scale?

Im Mountainbike-Bereich gibt es schon seit mehreren Jahren die Singletrail-Skala (STS) zur Einstufung in technische Schwierigkeitsgrade. Sie teilt sich ein in 6 Schweirigkeitsgrade von S0 (einfach) bis S6 (sehr schwer). Kriterien für die Einschätzung sind: Wegbeschaffenheit, Hindernisse, Gefälle, Kurven, Fahrtechnik.

Einen ähnlichen Ansatz wählt auch die Muni Difficulty Scale (MDS). Die MDS besteht aus 3 einzelnen Bewertungsskalen: M-Scale, UDH-Scale, UXC-Scale.

Die M-Skala

Die M-Skala (Muni Scale) ist im Prinzip das Äquivalent zur Singletrail-Skala. Mit ihr wird die technische Schwierigkeit einzelner Sektionen oder Trailabschnitte bewertet, unabhängig von deren Länge oder anderen Eigenschaften. Wie bei der STS gibt es 6 Schwierigkeitsgrade von M0 (einfach) bis M6 (sehr schwer). Auch Halbstufen wie M2.5 sind möglich. Die Kriterien sind Charakteristik, Hindernisse, Gefälle und Untergrund.

Die UDH-Skala

Die UDH-Skala (Unicycle Downhill Scale) wird genutzt um die Gesamtschwierigkeit einer kompletten Downhillstrecke zu bewerten. Es geht von 0 bis 40 Punkten. Die Kriterien sind hier: durchschnittliches Gefälle (10P), durchschnittliche Schwierigkeit (M-Skala, 10P), maximale Schwierigkeit (M-Skala, 10P) und Länge der Strecke (10P).

Die UXC-Skala

Die UXC-Skala (Unicycle Cross Country Scale) wird genutzt um die Schwierigkeit einer kompletten Cross country Strecke zu bewerten. Auch hier geht es wieder von 0 bis 40 Punkten. Die Kriterien dabei sind: maximale Steigung (5P), Höhenmeter gesamt (7.5P), durchschnittliche Schwierigkeit (M-Skala, 7.5P), maximale Schwierigkeit (M-Skala, 5P) und Länge der Strecke (15P).

Beispiel: Erzgebirgs-Bike-Marathon Seiffen

Am 1. August ist es wieder so weit: In Seiffen starten wir beim EBM. In der Ausschreibung haben wir noch die durchschnittliche Schwierigkeit nach STS angegeben: S0. In Spitzen ist die Strecke aber S1. Nun die Bewertung nach UXC-Skala:

Kriterium: Wert, Punkte/mögl.Punkte
Länge: 15km, macht 6/15 Punkte
Höhenmeter: 300m, macht 2.3/7.5 Punkte
Maximale Steigung: ca 10%, macht 1/5 Punkte (eine genaue Messung war leider nicht möglich)
Durchschnittliche Schwierigkeit: M0.5, macht 1.5/7.5 Punkte
Maximale Schwierigkeit: M1, macht 1/5 Punkte
Das Ganze kann man sich im Netzdiagramm „Score Radar Chart“ anzeigen lassen:
EBM_UXC

In Summe kommt die EBM-Strecke auf 12 von 40 möglichen Punkten. Dies müsste jetzt noch von einer zweiten Person bewertet werden, der Mittelwert wäre dann das Ergebnis. Zum Vergleich: Der Greifenstein-Bike-Marathon würde auf um die 16 Punkte kommen, die Salzkammergut Trophy (Marathon) wohl auf um die 20, die Strecken für die Unicon sollten mindestens einen Score von 20 Punkten erreichen.

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